Musik, Theater, Eurythmie, Bühne

(musische und darstellende Kunst)

In allen unterschiedlichen Kunstformen haben doch die musischen und darstellenden Künste eine ganz besondere Stellung, da das Kunstwerk nur in dem Moment seiner Erzeugung besteht. Das Lied erklingt, solange man singt, das Theaterstück wird erlebbar, solange gespielt wird. Ohne den Schauspieler, den Sänger oder den Eurythmisten ist das Kunstwerk nicht vorhanden.

Diese grundlegende Betrachtung zeigt die ganz besondere Stellung dieser Fächer, die an der Rudolf-Steiner-Schule Coburg tief integriert sind. Dabei hat jeder Bereich (Musik, Theater und Eurythmie) seinen ganz eigenen Charakter.

Musik wird an der Rudolf-Steiner-Schule Coburg nicht nur im klassischen Musikunterricht unterrichtet, sondern findet auch im Epochenunterricht, in den Fremdsprachen und in dem ein oder anderen Fachunterricht seinen Platz. So werden die Schüler in der 1. und 2. Klasse durch das Erleben der Quinte an die Musik herangeführt. Das Gefühl des Schönen wird gepflegt, die Gehörbildung gefördert und Rhythmus und Melodie erarbeitet. Dies erfolgt durch die Selbstbetätigung beim Singen, beim Spielen auf der Flöte und beim Zuhören. Später überwiegen die Lieder im tonalen Bereich und es geht über ins mehrstimmige Singen. Parallel werden die Notenschrift und dann auch die allgemeine Musiklehre erarbeitet. In der Oberstufe findet das Angelegte der Unter- und Mittelstufe seine Fortführung.

Zum Theaterspiel gehört mit der Spracherziehung ein wesentliches Element, das bereits ab der 1. Klasse durch regelmäßiges Rezitieren im Epochenunterricht und in den Fremdsprachen parallel zum Musischen seinen Platz findet. Das Theaterspiel selbst wird aus dem Rezitieren in der Gruppe Schritt für Schritt eingeführt und findet mit dem Klassenspielen in der 8. und 11. Klasse herausragende Momente.

Die Eurythmie ist ein künstlerisches Bewegungsfach, das speziell an Waldorfschulen unterrichtet wird. Hier stellt der Schüler Sprache und Musik durch Bewegungen des Körpers dar. Durch die vielfältigen Anforderungen erfahren die Schüler eine Steigerung ihrer Bewegungs- und Gestaltungsfähigkeiten. Dabei geht es auch um die Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung der Gruppe und des Raumes.

Vielfältiger und tätig-kreativer Umgang mit der Musik, dem Theater und der Eurythmie fördert nicht nur die jeweiligen musisch-künstlerischen Fähigkeiten, sondern auch kognitive, affektive und psychomotorische Bereiche des Menschen oder, wie es in der Waldorfpädagogik heißt, Denken – Fühlen – Wollen.

Impressionen aus Theater, Musik und Eurythmie