Naturerlebnisse – Leben fühlen – „Natürlich“ verstehen

Kinder lieben die Natur mit all ihrer Vielfalt – die Blumen, den Wald, den See, die Esel. Lehrerinnen und Lehrer wollen diese Liebe so festigen, dass sie tragendes Fundament sowohl für den wissenschaftlichen als auch für den praktischen Umgang mit der Natur wird. Dies kann nicht nur  durch äußere Begegnungen mit der Natur wachsen, sondern bedarf innerer Erlebnisse in und mit der Natur. Aus dem Tun heraus, der Handlung, folgt die Erkenntnis und auch die emotionale Betroffenheit.

In der Natur

Die Natur und Naturerlebnisse ziehen sich nicht nur wie ein roter Faden durch den Unterricht, sondern sind vielmehr wie ein rotes Netz im Unterricht eingewoben. Schon in der Unterstufe wird das Getreide mit eigenen Händen angebaut, gehegt, gepflegt, geerntet, letztlich zu Mehl und dann zu Brot weiterverarbeitet. Der Gartenbau-Unterricht führt nicht nur über mehrere Jahre die mehr mechanischen Arbeiten wie Umgraben, Hacken und Sägen und die pflegerischen Arbeiten wie Säen, Pflanzen oder Pikieren von Blumen und Gemüsepflanzen durch. Ein bedeutsamer Bereich ist für die Schüler das Erleben der verschiedenen Tätigkeiten innerhalb des Jahreskreislaufs, da alle Arbeiten einen Bezug zu den Jahreszeiten haben. Die Zeitabläufe, in denen sich etwas gestaltet, wie das schnelle Wachstum von Mohrrüben oder das einer dicken Lauchstange (bis zu 15 Monate), sind wichtig zu erfahren.

„Im Gartenbau hat jede Tätigkeit oder ihre Unterlassung
Heil bringende oder verheerende Folgen.“

Auch die Schule selbst mit ihren Gebäuden und dem einmaligen Gelände, ist am Rande des Callenberger Forstes mit dem Schloss Callenberg und mit Blick auf den Goldbergsee, in ein Stück wunderbare Natur förmlich eingebettet. Die ehemalige herzogliche Farm Callenberg prägt nach wie vor das Gesamtbild des Schulgeländes. Der direkt angrenzende, fast integrierte Gärtnerhof Callenberg wird seit 1992 biologisch-dynamisch nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet. Ein neu begonnenes Kooperationsprojekt soll den bewussten Umgang mit der Natur und auch mit Tieren nahe bringen – erlebbar machen.

Mit der Natur

Die Schüler erleben nicht nur den Umgang in der Natur, sondern auch die direkte Weiterverarbeitung der vielen Schätze aus der Natur. So wird der Weg zur Wolle, inklusive dem Färben, nachvollzogen und die fertige Wolle wieder mit Stricken und Häkeln weiterverarbeitet. Weitere Naturmaterialien sind beispielsweise Ton, Holz, Stein, Kupfer und Weide, die in ganz unterschiedlichen und umfangreichen handwerklichen Disziplinen kennengelernt und weiterverarbeitet werden.

Über der Natur

Im klassischen Unterricht wird überall die Natur aufgegriffen bzw. von der Natur aus ein Erkenntnisweg aufgezeigt. So ist die Natur zentraler Bestandteil in vielen Gedichten, Geschichten und Liedern. Auch in künstlerischen Darstellungen dient die Natur oft als Vorbild. Auch die wissenschaftliche Betrachtungsweise der Fächer wie Chemie, Physik, Biologie und Geographie wird aus der Natur heraus entwickelt. Hinführend werden hier Unterrichtsfächer wie Tierkunde, Pflanzenkunde oder Gesteinskunde unterrichtet.

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Die ganze Vielfalt lässt sich nur schwer in Worte fassen, darum soll dieses Schaubild einen Überblick verschaffen.

Vertiefende Themen

Kooperation mit dem Gärtnerhof Callenberg

Im Schuljahr 2017/18 wurde ein besonderes Kooperationsprojekt mit dem Gärtnerhof Callenberg begonnen.

Der Weg zum Brot

In der Unterstufe wird das Getreide mit eigenen Händen angebaut, gehegt, gepflegt, geerntet, letztlich zu Mehl und dann zu Brot weiterverarbeitet. Die Schüler können direkt den gesamten Ablauf erleben. Insbesondere erfühlt man am eigenen Tun, wie aufwendig und mühevoll es ist, zu einem Brot zu kommen. Gleichzeitig machen die Schüler die Erfahrung, dass man es trotz intensiver Bemühungen nicht immer in der Hand hat, wie das Resultat wird. So fällt die Ernte mal üppiger und mal geringer aus.

Impressionen aus unserem Schulgarten