Jahrgangsstufen – die 12jährige Waldorfzeit

Aus dem entwicklungsorientierten Blick auf das Kind und den Jugendlichen durchläuft der Schüler Entwicklungsphasen, denen in der Ansprache der Kinder, in der Vermittlung des Stoffes und im Unterrichtsangebot Rechnung getragen wird. Diese Phasen werden als Jahrgangsstufen bezeichnet.

Die Unterstufe (1. – 5. Klasse)

Der Unterricht der Unterstufe ist geprägt durch den Klassenlehrer als klare Bezugsperson für die jüngeren Schüler. Er begleitet die Klasse durch die Unterstufenzeit von der 1. bis zur 5. Klasse. Aufgrund seiner täglichen Wahrnehmung und Kenntnisse, auch des familiären Umfeldes des Kindes, trifft er seine pädagogischen Entscheidungen in Abstimmung mit den Eltern und dem Kollegium. Die Vermittlung der Lerninhalte ist geprägt durch einen rhythmischen Wechsel des Unterrichtsgeschehens. Anstelle des traditionellen mit Bänken und Stühlen bestückten Klassenzimmers hat sich in den Klasse 1 und 2 das sogenannte Bänkchen-Modell bewährt das einen raschen Wechsel, etwa zwischen konzentrierter Arbeit am eigenen Platz und raumfüllenden Bewegungsspielen ermöglicht. Das Singen, Musizieren, Malen und gestaltete Sprechen werden als wesentliche Beiträge zur Sinnesentwicklung und Gemüts- und Willensbildung des Kindes verstanden.

Mittelstufe (6. – 8. Klasse)

Das Mittelstufenkonzept sieht vor, dass die drei Lehrer der jeweiligen Klassen nicht allein ihre Klasse führen, sondern auch in den Kernzeiten des Unterrichts, dem Hauptunterricht, ein Wechsel stattfindet. So unterrichtet der Klassenlehrer der Klasse 7 auch in den Klassen 6 und 8. Klassenübergreifende Aktivitäten werden so erleichtert und die Fachkompetenz der drei Lehrer kommt stärker zur Geltung.

Ziele der Mittelstufe sind insbesondere, die Schüler stärker als bislang an eigenverantwortliches Arbeiten heranzuführen sowie eine Vielfalt von Unterrichtsmethoden anzulegen. Nach wie vor wird großen Wert auf die Ausbildung von intellektuellen, musischen und handwerklichen Fähigkeiten gelegt.


Oberstufe (9. – 12. / 13. Klasse)

In der Oberstufe steht die Ausbildung der eigenen Urteilskraft anhand einer vertieften Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themengebieten im Mittelpunkt. Durch verschiedene Praktika, Exkursionen und Projekte wird das Blickfeld der Schüler gezielt erweitert. Zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung werden neben den kognitiven auch musische, handwerkliche und soziale Begabungen der Schüler gefördert.

Das könnte Sie auch interessieren: